Mars mit neuem Fairtrade Riegel

Erstes Mars Produkt mit Fairtrade-Siegel angekündigt. Das bedeutet über 1 Mio. US-Dollar jährlich an Fairtrade-Prämien für Kleinbauern in Westafrika.

Mars Chocolate und Fairtrade International (FLO e.V.) haben heute eine neue Vereinbarung angekündigt. Danach soll bald das erste Mars Produkt mit Fairtrade-Siegel auf den Markt kommen. Außerdem will man künftig gemeinsam daran arbeiten, die afrikanischen Bauern in die Lage zu versetzen, dass sie ihre Existenzgrundlage nachhaltig sichern und ihre Produktivität in hohem Maß steigern können.

Gemeinsames Ziel dieser Vereinbarung ist es, jene Rohstoffzertifizierungen zur Norm in der Kakaoindustrie zu erklären, die eine nachhaltige Existenzsicherung der Bauern unterstützen. Langfristig will Mars prüfen, wie man am besten mehr Fairtrade-Kakao beziehen könnte. Das Unternehmen will außerdem Fairtrade unterstützen, Maßnahmen zu entwickeln, die es noch mehr Süßwarenunternehmen ermöglichen, sich zur Beschaffung von Fairtrade-Kakao zu verpflichten. Außerdem haben sich beide Partner auf die Fahne geschrieben, das Leben von mehr Kakaobauern als je zuvor positiv zu beeinflussen.

In der Anfangsphase dieser Vereinbarung wird MALTESERS als erstes Mars Produkt in England und Irland ab 2012 das Fairtrade -Siegel tragen. Ein Schritt, der den Bauern jährlich mehr als 1 Mio. US-Dollar an Fairtrade -Prämiengeldern einbringen wird, die sie entweder in ihre Kleinbetriebe, Organisationen oder Gemeinden investieren können.

"Wir haben eine gemeinsame Mission, die es zu erfüllen gilt und mit diesem Übereinkommen haben wir einen großen Schritt dahin gemacht: Kleinbauern sollen in die Lage versetzt werden, sich eine dynamische, nachhaltige Existenz aufzubauen. Zusammen mit Fairtrade Möglichkeiten zu erarbeiten, wie die Kakaozertifizierung branchenweit ausgedehnt werden kann, ist extrem spannend", sagte Barry Parkin, Mars Global Chocolate Vice President. "Dieses Engagement ist Ausdruck unserer Anerkennung dafür, dass Fairtrade sich schon seit langem für die Interessen der Kleinbauern einsetzt und sich darum bemüht, ihnen größere Produktivität und höhere Einkommen zu ermöglichen."

Darüber hinaus werden Fairtrade und Mars ihr Fachwissen einbringen und gemeinsam an Ideen arbeiten, wie sie die Bauern noch besser unterstützen können. Dies gilt insbesondere bei der Verbesserung ihrer Produktivität, der Qualität sowie der Arbeitskräfte- und Kommunalentwicklung. Dabei können die Kakaobauern enorm von der geballten Erfahrung dieser beiden Partner profitieren: vom Fachwissen von Mars bei der technischen Unterstützung zur Verbesserung der Erträge und der Kompetenz von Fairtrade beim Aufbau von Kleinbauerngenossenschaften.

"Wir sind begeistert von dieser Vereinbarung, denn sie hilft, das Leben Tausender Kleinbauern, die vom Kakaoanbau leben, positiv zu verändern", sagte Rob Cameron, CEO von Fairtrade International. "Wir haben gesehen, dass die Genossenschaften die zusätzliche Investition dringend brauchen, die ihnen der Verkauf von Fairtrade-Kakao ermöglicht. Nur so können sie die Probleme bewältigen mit denen sie konfrontiert sind - von Projekten zur Verbesserung der Anbaumethoden und der Kakaoqualität, bis zur Schulbildung ihrer Kinder und der Einrichtung von Gesundheitszentren in ihren Dörfern. Klar ist: Der Bedarf ist noch enorm groß. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit Mars so wichtig - gemeinsam haben wir das Potenzial vor Ort maßgeblich Einfluss zu nehmen."

Derzeit liegt die weltweite Kakaoproduktion bei jährlich etwa 3,5 Mio. Tonnen. Bis zum Jahr 2020 steigt der Bedarf der Süßwarenindustrie auf mindestens 4,5 Mio. Tonnen Kakao. Diese Nachfrage können die Kakaobauern nur mit Unterstützung der Industrie zufriedenstellen, denn um die Herausforderungen alternder Kakaobäume, geringer Produktivität und mangelnder Zukunftschancen junger Menschen im Kakaoanbau zu überwinden, muss investiert werden. Noch 2009 lag der Anteil des zertifizierten Kakaos an der Gesamtbeschaffung nur bei leicht über 1 Prozent.

Mars war bereits 2009 das erste große Süßwarenunternehmen, das sich verpflichtete bis 2020 auf ausschließlich nachhaltig zertifizierten Kakao umzustellen. Künftig muss der Bedarf nach zertifiziertem Kakao mit Hilfe eines effizienten, effektiven und verlässlichen Systems, einschließlich Schulungen für Bauern, Auditierungen sowie Lieferkettenmanagement, gedeckt werden. Des Weiteren muss bis zum Jahr 2020 ein wesentlich größeres Volumen zertifiziert werden. Dies ist notwendig damit der Markt zusätzliche Industrieverpflichtungen für nachhaltigen Kakao in einem größeren Ausmaß überhaupt verkraften kann und wichtiger noch, um eine positive Auswirkung auf noch viel mehr der etwa 5 bis 6 Millionen Kakaobauern zu erwirken.

Mars und Fairtrade sind sich einig, dass der effektivste Weg zu echter Nachhaltigkeit darin besteht, die Bauern zu unterstützen, Veränderungen voranzutreiben. Fairtrade arbeitet mit Zehntausenden Kakaobauern in Westafrika zusammen. Mit ihrem zusätzlichen Einkommen aus den Fairtrade-Prämien haben Fairtrade-Genossenschaften Agrarwissenschaftler angeheuert, in die betriebliche Produktivität investiert, sowie Lager- und Verarbeitungseinrichtungen gebaut. Sie tragen außerdem positiv zur Entwicklung der Kommunen bei, indem sie Mittel zur Verfügung stellen, um für sauberes Wasser, kostenlose Krankenversicherung und Stipendien für Kinder zu sorgen.

Mars lässt sich dabei von seinem Unternehmensprinzip leiten, "gegenseitigen Nutzen" für die Partner entlang der gesamten Lieferkette zu schaffen. Neben der Verpflichtung ab 2020 nur noch zertifizierten Kakao zu beschaffen, hat Mars ebenfalls für jedermann zugänglich eine kommentierte Abbildung des Kakao-Genoms veröffentlicht. Außerdem wird Mars im kommenden Jahrzehnt in großem Stil in der Elfenbeinküste und anderen großen Kakaoanbauländern investieren, damit mehrere Hunderttausend Bauern die Werkzeuge, das Material und die Schulungsmaßnahmen bekommen, die notwendig sind, um den Ertrag und folglich auch ihre Einkünfte deutlich zu steigern.

Michael Nkonu, Director von Fairtrade Africa, der Bauern und Produzenten in ganz Afrika vertritt, sagte: "Wir haben mit ganzer Kraft daran gearbeitet in Westafrika unsere Netzwerke, bestehend aus Fairtrade zertifizierten Kakaobetrieben, zu stärken. Viele Bauern in der Elfenbeinküste haben immer noch damit zu kämpfen, infolge der jüngsten Unruhen ihre Existenzen und Betriebe wieder aufzubauen. Diese Vereinbarung hätte zu keiner besseren Zeit kommen können und ist ein weiterer Baustein auf dem Weg, den Bauern eine bessere Zukunft zu ermöglichen."

(Quelle: Transfair Deutschland)

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