Bananen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und mit Äpfeln zu den Lieblingsfrüchten der Deutschen. Rund 17 Kilogramm der krummen Frucht werden pro Jahr durchschnittlich geschält und verzehrt. Die meisten unserer importierten Bananen, die einer speziellen Marktordnung unterliegen, nach welcher sich der Handel in der EU richtet, stammen aus Lateinamerika. Weitere Anbaugebiete befinden sich beispielsweise in Afrika, der Karibik, Portugal oder auf den Kanarischen Inseln. Weltweit werden dort knapp 79 Millionen Tonnen Bananen produziert, wovon circa ein Viertel auf den Weltmarkt gelangt und exportiert wird. Auf dem Weg zum Konsumenten durchläuft die Banane verschiedene Stationen: vom Plantagenbesitzer zur Zollabfertigung am Hafen, vom Transportunternehmen zum Importeur, von dort zu den Reifereien bis zum Groß- und schließlich Einzelhandel. Die Bauern und Arbeiter, welche anbauen und verpacken stellen in dieser Kette meist das schwächste Glied dar: Für die schwere Arbeit erhalten sie die geringsten Löhne, sind abhängig von den Importeuren und müssen mitunter sogar die gesundheitlichen Risiken des Anbaus tragen. Zudem herrscht im Geschäft mit dem gelben Obst ein hoher Konkurrenzdruck, der bereits viele Kleinbauern in Ecuador dazu zwang, ihre Felder und damit ihren Lebensunterhalt aufzugeben. Um der Benachteiligung von kleineren und mittleren Produzenten auf dem konventionellen Exportmarkt entgegenzuwirken, haben sich inzwischen viele Kleinbauern in Peru, Ecuador oder der Dominikanischen Republik zu Kooperativen zusammengeschlossen, die auf den Fairen Handel setzen. Auf diese Weise können sie ihre Erzeugnisse zu fairen Mindestpreisen und mit langfristigen Verträgen exportieren.