Zucker
Zucker galt früher als sehr wertvoll und kostete ein Vermögen. Dementsprechend wurde es auch als „weißes Gold“ bezeichnet. Inzwischen verbraucht der deutsche Bundesbürger durchschnittlich 34 Kilo pro Jahr. Zudem existiert eine nahezu unüberschaubare Vielfalt an verschiedenen Zuckerarten: Von Weißzucker über Puderzucker, Hagelzucker, Gelierzucker, Braunem Zucker bis Kandis- oder Vanillezucker. Während in Europa der Zucker primär aus Zuckerrüben gewonnen wird, wird in den Ländern des Südens wie z.B. Kuba oder Brasilien der Zucker aus Zuckerrohr hergestellt. Eher unbekannt sind hingegen weitere natürliche Zuckerliferanten wie der Zuckerahorn (USA, Kanada), die Zuckerhirse (Afrika, China, Nordamerika) oder die Walddattelpalme (Indien). Über 135 Millionen Tonnen werden in insgesamt 127 Ländern der Welt produziert und ebenso rund um den Globus konsumiert. Allein in Brasilien wird eine Fläche von 7 Millionen Hektar (was gut 7 Millionen Fußballfeldern entspricht) für die intensiv angebaute Wirtschaftspflanze genutzt.
Das süße Thema hat allerdings einen bitteren Beigeschmack: Das Handelsgut ist mit niedrigen und unbeständigen Preisen konfrontiert: Sein Weltmarktpreis sank in den Jahren von 1980 bis 2000 um sage und schreibe 76 Prozent - bedingt durch Nachfrage, Konsumverhalten und Subventionen der Industrieländer. Die westlichen Industriestaaten benachteiligen mit ihrer Politik die Kleinbauern in Asien, Afrika oder Lateinamerika.
Der Faire Handel wirkt den weltweit sehr unterschiedlichen Anbaubedingungen entgegen. Durch ihn haben auch die Kleinbauern gegen die riesigen Plantagen in Brasilien eine Chance. Durch einen garantierten Mindestpreis, der die Produktions- und Lebenshaltungskosten deckt, werden sie unterstützt.
Fairtrade-Zucker gibt es inzwischen in vielen Supermärkten, Naturkost- und Biomärkten zu kaufen. Online ist er in verschiedenen Varianten über Gepa oder auch El Puente zu beziehen.