2015: Auf Tour mit dem GrunzMobil

„Versuch’s mal vegan!“ – Unter diesem Motto tourte das Globale Klassenzimmer gemeinsam mit der Albert-Schweizer-Stiftung für unsere Mitwelt Ende September 2015 eine Woche lang durch Heidelberg und Umgebung. Mit einem fahrbaren Riesenschwein, dem sogenannten GrunzMobil, besuchte das mobile Bildungsteam fünf weiterführende Schulen.

Ziel war es, Schüler/innen ab Klasse 8 und Lehrkräfte anzuregen, kritisch über das Thema Fleischproduktion nachzudenken und das eigene Ernährungsverhalten zu reflektieren. Für rund 750 Schüler/innen wurde während der Tour erfahrbar, was konventionelle Massentierhaltung in Deutschland bedeutet und welche leckeren Alternativen zum täglichen Wurstbrot und Schnitzelburger existieren. Neben Diskussion und Austausch stand das Handeln bei der GrunzMobil Tour im Mittelpunkt: In der Schulküche lernten die Schüler/innen pflanzliche Aufstriche selbst herzustellen - und selbst zu genießen!

 

Bekanntschaft mit einem Riesenschwein 

Zum Auftakt des Workshops wurden die teilnehmenden Schüler/innen zu ihrer großen Überraschung von einem riesigen Schwein begrüßt. Durch seine imposante Erscheinung sorgte das GrunzMobil, ein fünf Meter hohes schweinförmiges Fahrzeug, sofort für Neugier und Aufsehen. An diese Neugierde anknüpfend zeigten die zwei Referenten der Albert-Schweizer Stiftung Saskia Dos Santos Coelho und Nicolas Thun auf, wie konventionelle Massentierhaltung in Deutschland aussieht. Hierzu wurden Filme von alltäglichen Routinen in der Industrie gezeigt und mit den Schüler/innen diskutiert warum diese nicht artgerecht sind und wie wir alle dagegen aktiv werden können. Fazit der Diskussionsrunde war, dass unsere Ernährungsweise und unser Konsumverhalten in einem engen Zusammenhang mit den gezeigten Praktiken der Fleischindustrie stehen.

Nach diesem ersten Teil des Programms kamen viele Teilnehmer/innen nachdenklich in die Schulküche, wo das Team des Globalen Klassenzimmers geleitet von Ariane Fröhlich und Nilda Inkermann auf sie wartete. Da der Redebedarf sehr groß war, tauschten sich die Schüler/innen zunächst über Empfindungen und Gedanken zum Gesehenen aus. Um zu zeigen, dass jeder Einzelne etwas verändern kann, wurden die Schüler/innen daraufhin eingeladen den Kochlöffel zu schwingen: es sollten vegane Aufstriche für’s Pausenbrot selber hergestellt werden, um eine leckere Alternative zum Fleischkonsum praktisch auszuprobieren.

 

       


Probier's mal vegan!

Bei dem Begriff „vegan“ machte sich zunächst ein wenig Skepsis breit. Viele der Zutaten wie getrocknete Datteln, Kichererbsen und Räuchertofu waren vielen noch unbekannt und ein Schüler meinte: „Mir hat jemand erzählt, veganes Essen schmeckt nicht!“ „Und hast du’s denn schon mal selber probiert?“ Diese Frage konnten nach dem Workshop alle mit „Ja“ beantworten und zwar mit viel mehr Begeisterung als vorher gedacht. Das Resultat überzeugte: alle Schüler/innen haben mindestens einen Lieblingsaufstrich gefunden, wobei die Sorte „Arrabitom“, die aus getrockneten Tomaten, Kichererbsen und Chili hergestellt wird, ganz besonders viele Anhänger/innen fand. Manche Schüler/innen waren so begeistert, dass sie sich Reste der Aufstriche abfüllten, um der Familie zuhause zu zeigen, was man aus Pflanzen alles machen kann.

 Spannend war es für viele Teilnehmer/innen mit den Teamerinnen über ihre individuellen Erfahrungen einer vegetarischen Ernährung ins Gespräch zu kommen. Wie kann man zum Beispiel seinen Eltern erklären, dass man weniger oder gar kein Fleisch mehr essen möchte? Solche Fragen, die mögliche Reaktion von Anderen bei einer solchen Umstellung und das Thema Gesundheit thematisierten die Teamerinnen mit den Schüler/innen.

 

Verkostung der ganzen Schule

Von den Aufstrichen, die die Schüler/innen fleißig hergestellt hatten, profitierte in den Pausen die ganze Schule: Beim Infostand gab es alle vier Sorten zum Probieren, die Rezepte und dazu zahlreiche weitere Informationsmaterialien zum Thema vegetarische oder vegane Ernährung. Eine groß aufgemalte vegetarische Ernährungspyramide zeigte, wie eine gesunde Umstellung aussehen kann, sodass das Schnitzel nicht durch Schokolade und Kekse ersetzt werden muss. Es kommt wie bei jeder Ernährung auch beim Vegetarismus oder Veganismus darauf an, gut zu planen und auf seinen Körper zu hören, damit man gesund bleibt.


   


So regte man viele der 750 Teilnehmer/innen durch den Workshop zu einem Umdenken an und zwar ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mithilfe eindrücklicher Bilder und vor allem durch praktische Erfahrung.

Die verwendeten Lebensmittel wurden freundlicherweise vom Biomarkt denn’s gespendet, das Brot und die Brötchen von der Bäckerei Riegler. Wir bedanken uns herzlich bei den Unterstützern!

 

 

Die GrunzMobil-Tour in der Presse und im Web: