Wohin treibt Brasilien? - Vortrag

Donnerstag 24.11. 20 Uhr

"Wohin treibt Brasilien?
Ist die Reformpolitik am Ende?"


Die linke Reformpolitik in Lateinamerika, die sich seit den 90er Jahren in verschiedenen Ländern durchzusetzen begann, weckte große politische Hoffnungen. Brasilien war der wichtigste Staat in dieser Strömung. Die Wahl Lulas zum Präsidenten 2002 war ein deutlicher Einschnitt in der Geschichte des Landes und für den ganzen Kontinent. Gestützt auf eine günstige ökonomische Entwicklung – insbesondere durch den Boom bei agrarischen Rohstoffen -  wurden wichtige Erfolge bei der Bekämpfung von Armut und Randständigkeit erreicht.

Als die wirtschaftliche Lage sich verschlechterte, geriet Lulas Nachfolgerin Dilma Rousseff unter den Druck der ökonomischen Eliten. Weil sie deren Forderungen nicht weit genug entgegen kam, wurde sie in einer beispiellosen Kampagne aus ihrem Amt vertrieben.


Mit Absetzung der Präsidentin Dilma Rousseff scheint eine Ära zu Ende zu gehen. Aber nicht die Präsidentin, sondern die neuen Machthaber sind die Repräsentanten eines korrupten Systems und gehören zur alten politischen Herrscherschicht aus Großgrundbesitz und Industrie. Ein Minister nach dem anderen musste mittlerweile wegen Korruptionsvorwürfen zurücktreten.

Aktuell wird Brasilien von einer besonders schweren Wirtschaftskrise gebeutelt und ein Ausweg ist nicht in Sicht. Hat die neue Regierung ein Konzept? Gelingt es den Gewerkschaften, ihre Forderungen gegen die geplante Sparpolitik zu vertreten?

In anderthalb Jahren sollen die nächsten Präsidentenwahlen in Brasilien stattfinden.

Wohin treibt Brasilien?


Der Referent Lothar Wentzel war viele Jahre Mitarbeiter in der Bildungs- und Grundsatzabteilung des IG Metall Vorstandes in Frankfurt. Er organisierte Netzwerke von Gewerkschaften zwischen deutschen und brasilianischen Betrieben und steht im regen Austausch mit brasilianischen KollegInnen.


Veranstaltungsort: WeltHaus Heidelberg, Willy-Brandt-Platz 5

Weitere Infos unter www.nicaragua-forum.de