Globales Lernen - unser Bildungsansatz


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Globales Lernen ist unser Bildungsansatz
Was steckt dahinter?

 

Der Bildungsansatz „Globales Lernen“ versteht sich als pädagogische Antwort auf die Globalisierung und ihre Herausforderungen. "Globales Lernen" möchte Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Fähigkeit vermitteln, nachhaltig – also globalverträglich und globalverantwortlich – zu denken und zu handeln. Lernende sollen befähigt werden, sinnvolle Handlungsentscheidungen zu treffen, indem sie die Konsequenzen ihres Handelns für künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen berücksichtigen.

 

Globales Lernen ist Teil einer BNE

Als Teil einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ ist „Globales Lernen“ eine Form der politischen Bildung. Der Bildungsansatz „Globales Lernen“ versteht sich als ein offenes, facettenreiches Konzept, das verschiedene pädagogische Ansätze aufgreift, die sich auf den Prozess der Globalisierung beziehen. Wichtig ist, dass es dabei nicht um ein Lernen über "die anderen" geht, sondern vielmehr um ein Lernen über die Verbindung zwischen dem Einzelnen und der Welt, also über globale Vernetzung und die eigene Rolle im Geflecht dieser Vernetzungen. Als solcher ist Globales Lernen ein reflexiver Bildungsansatz (vgl. Krämer 2008).

Globales Lernen ist wertorientiert

Es ist dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet und möchte unsere Welt gerecht, zukunftsfähig und ökologisch gestalten. In der Vermittlung von Lerninhalten bezieht sich das Globale Lernen deshalb auf normative Konzepte wie die Menschenrechte, globale Gerechtigkeit und ökologische Tragfähigkeit.

Als Teil der politischen Bildung bleibt Globales Lernen ist Globales Lernen den didaktischen Leitgedanken des "Beutelsbacher Konsens" und der "Frankfurter Erklärung. Für eine kritisch-emanzipatorische Politische Bildung" verpflichtet. Es fördert eine kontroverse Auseinandersetzung und ermutigt die eigenständige Meinungsbildung des Einzelnen.

Globales Lernen zielt auf Perspektivenwechsel und Horizonterweiterung ab

Es möchte, dass die Lernenden erkennen: „Mein Handeln hat Konsequenzen. Nicht nur für mich und mein Umfeld, sondern auch für andere. Ich kann etwas dazu beitragen, die Welt ein Stück zu verbessern.“ (BNE-Portal). In diesem Sinne kann Globales Lernen auch als ein „Programm der Persönlichkeitsbildung im Kontext der Weltgesellschaft“ begriffen werden (vgl. Forghani o.A.).

Der Perspektivenwechsels des Einzelnen und die Förderung eines global vernetzten Denkens ist das zentrale Anliegen des Bildungsansatzes, da das Bewusstsein die Voraussetzung bildet um Veränderungen anzustoßen und drängende globale Probleme anzugehen. Durch Bildungsangebote des Globalen Lernens eignen sich die Lernende also Wissen über globale Zusammenhänge und Herausforderungen wie z.B. den Klimawandel oder globale Gerechtigkeit an. Sie setzen sich mit komplexen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ursachen dieser Probleme auseinander und lernen neue Perspektiven kennen. Sie lernen das Geflecht globaler Abhängigkeiten warzunhemen und zu durchdringen und begreifen ihre eigene Position darin. 

Globales Lernen vermittelt Gestaltungskompetenz

Wissen allein reicht nicht aus, um nachhaltige Entwicklung voran zu treiben. Das Konzept des Globalen Lernens ist deshalb darauf ausgelegt, dass Lernende sich Fähigkeiten aneignen, die nötig sind, um ihr Wissen über nachhaltige Entwicklung praktisch umzusetzen.

Mit anderen Worten: Globales Lernen begnügt sich nicht damit, dass Menschen mit den Lebensbedingungen in Zeiten der Globalisierung „irgendwie zu recht zu kommen“; Globales Lernen will, dass junge und alte Menschen auf die Gestaltung der weltgesellschaftlichen Entwicklung Einfluss nehmen und globale Prozesse mitgestalten (vgl Forghani o.A.). Dafür müssen sie eine stabile Wertehaltung, ein entsprechendes Selbstbewusststein und das Wissen um die geeigneten Ansatzpunkte mitbringen. Solche Fähigkeiten werden gesammelt als Gestaltungskompetenz bezeichnet und umfassen zum Beispiel:

  • vorausschauendes Denken und interdisziplinäres Wissen;
  • Fähigkeit Empathie zu empfinden und autonom zu handeln;
  • Partizipation an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.

Neda Forghani hat die zentralen Schlüsselkompetenzen eines gestaltungskompetentes Entscheidens und Handelns im Sinne des Globalen Lernens übersichtlich zusammengefasst. Dabei berücksichtigt sie die Ebene der Sach-, Sozial und Selbstkomptenz - zur vollständigen Ansicht bitte auf die Tabelle klicken:

 

Globales Lernen will Menschen ermutigen

 ... Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und sie befähigen, Globalisierung für alle gerechter zu gestalten. Dieses Ziel spiegelt sich auch methodisch wider: Inhalte werden mit innovativen und offenen Konzepten vermittelt und durch konkretes Handeln erprobt. Interaktion und abwechslungsreiche Methoden stehen im Mittelpunkt und befähigen Kinder und Jugendliche, das Potential ihrer eigenen Handlungsmacht zu begreifen.