Fairtrade-Siegel
Das Fairtrade-Siegel der Fairtrade Labelling Organizations International
(FLO) ist das wohl bekannteste Gütesiegel des Fairen Handel. Es findet
sich vor allem auf Lebensmitteln wie Kaffee, Tee, Bananen, aber
auch Blumen und Baumwolle. Die Einhaltung der Standards wird durch den
Zertizifierer FLO-CERT kontrolliert. Die Zertifizierungskosten sind von den
Kooperativen zu tragen.
Die wichtigsten Standards für das Fairtrade-Siegel sind:
• garantierter, kostendeckender Mindestpreis, der meistens über dem lokalen Marktpreis, oft über Weltmarktpreis liegt
• Zahlung einer Fairtrade-Prämie für die Produzentengruppe zur freien Verwendung (z. B. Bau / Erhaltung von Schulen oder Krankenhäusern)
• Einhaltung der internationalen Arbeitsstandards (ILO), damit auch keine illegale Kinder- oder Zwangsarbeit
• Möglichkeit der Vorfinanzierung von Ernte oder Produktion (bis zu 60 %)
• langfristige Handelsbeziehungen
• Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards
• Prämie für Bioanbau
• Recht auf Gewerkschaftsbildung; Mitentscheidungsrecht in demokratisch organisierten Kooperativen / Arbeiterkomitees auf Plantagen
http://www.fairtrade-deutschland.de/
Rainforest Alliance
Die Rainforest Alliance ist eine amerikanische Nichtregierungsorganisation mit umweltpolitischem Ursprung. Ihr Ansatz ist anders als der des Fairen Handels. Ein fester Mindestpreis, eine Vorfinanzierung der Ernte / Produktion oder eine Fairtrade-Prämie wird nicht gewährt. Der Schwerpunkt der Rainforest Alliance liegt in der Förderung einer effizienten, nachhaltigen Landwirtschaft und Artenvielfalt. Im Gegensatz zum Fairtrade-Label sind die Zertifizierungskosten nicht von den Kooperativen zu tragen, sondern vom Lizenznehmer.
Die wichtigsten Kriterien von Rainforest Alliance sind:
• Berücksichtigung der ILO-Kernarbeitsnormen
• Einhalt von Sozial- und Umweltstandards
• Faire Behandlung der Arbeiter und gute Arbeitsplatzbedingungen
• Gewässer- und Tierschutz
http://www.rainforest-alliance.org/
Naturland
Das Naturland-Label garantiert ein unter ökologisch und sozial einwandfreien Bedingungen hergestelltes Produkt. Das Label „Naturland-Fair“ erfüllt zusätzlich die Fairtrade-Standards.
Die Kontrolle der Naturland Fair-Kriterien wird mindestens einmal jährlich von unabhängigen, staatlich anerkannten Kontrollstellen durchgeführt.
Zu den Vergabekriterien zählen:
• Die Preise richten sich nach den Produktionskosten in der Erzeugerregion und nicht nach dem weltweit günstigsten Anbieter
• Einhaltung aller Mindestpreise der FLO; auch teilweise Vorfinanzierung von Ernten, Zahlung einer Fairtrade-Prämie und langfristige Handelsbeziehungen
• Bevorzugte Handelsbeziehungen mit regionalen Zulieferern kleinbäuerlichen Betrieben
• Gemeinsame Qualitätssicherung unter Beteiligung von Erzeugern und Zulieferern.
http://www.naturland.de/fairzertifizierung.html
Rapunzel Hand-in-Hand
Firmeneigenes Logo der Naturkost-Firma Rapunzel. Es findet sich auf allen Rapunzel-Produkten, deren Rohstoffe mindestens zu 50% von Hand-in-Hand-Partnern stammen. Mit dem Hand-in-Hand-Logo garantiert das Unternehmen dem Verbraucher neben Bio-Qualität die soziale Absicherung der Arbeiterinnen und Arbeiter, Gewerkschaftsfreiheit und den Verbot von Kinderarbeit. Über einen Fond werden soziale und ökologische Projekte gefördert. Die Zahlung eines garantierten Mindestpreises ist nicht vorgesehen. Die Einhaltung der Kriterien wird in einem regelmäßigen Turnus von zwei Jahren geprüft.
Die wichtigsten Hand-in-Hand-Kriterien sind:
• Langfristige Handelsbeziehungen
• Abnahmegarantien
• Zahlung von Produktpreisen über dem Weltmarktniveau
• Bio-Prämie
• Hand-in-Hand-Fond
• Vorfinanzierungen sind möglich